Drei Volkshochschulen, vier Landkreise, ein Projekt: MArTA
An den (Kreis-)Volkshochschulen im Ammerland, in der Wesermarsch sowie in Friesland und Wittmund startete im Januar 2023 ein neues Verbundprojekt: MArTA. Dieses richtet sich an Frauen mit Migrations- oder Fluchterfahrung.
Diese Frauen haben häufig einen erschwerten Zugang zum deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Familiäre Verpflichtungen oder wenig Übung in der deutschen Sprache können eine Ursache dafür sein, manchmal wird auch eine im Herkunftsland erworbene Berufsausbildung in Deutschland nicht anerkannt.
Genau dort setzt das im Januar 2023 gestartetes Verbundprojekt der kvhs Ammerland gGmbH gemeinsam mit der KVHS Wesermarsch GmbH und der VHS Friesland-Wittmund gGmbH an. Das im Rahmen des Programms „MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Europäischen Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) geförderte Projekt namens „MArTA (Migrantinnen – Arbeit – Teilhabe – Anerkennung)“ richtet sich gezielt an geringqualifizierte oder ungelernte Frauen mit Migrationserfahrung und erhöhtem Unterstützungsbedarf, die arbeitslos oder geringfügig beschäftigt sind.
Durch eine aufsuchende Beratung der Projektmitarbeitenden werden auch Frauen erreicht, die wenig mobil oder zuhause stark eingebunden sind. Gemeinsam mit den Frauen werden ihre persönlichen Stärken, Interessengebiete sowie mögliche Unterstützungsbedarfe identifiziert und die Frauen langfristig und individuell bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung begleitet – mit dem Ziel, Frauen in Weiterbildung, Praktikum, Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln. Hier findet eine enge Zusammenarbeit mit den Jobcentern statt.
Ein weiteres Ziel des Projektes MArTA ist das Heranführen an das deutsche Kinderbetreuungssystem. Eine eigens dafür eingerichtete „Lotsenstelle Kinderbetreuung“ unterstützt bei der Suche und Beantragung von Betreuungsplätzen sowie bei interkulturellen Themen der Kinderbetreuung.
Darüber hinaus soll eine gezielte Förderung der Sprachpraxis und der Digitalkompetenz das Selbstbewusstsein der teilnehmenden Frauen stärken und damit die Grundlage für die berufliche Teilhabe schaffen. Das Projekt soll langfristig als Anlaufstelle der Zielgruppe dienen und die bereits vorhandenen Netzwerke und Aktionen ergänzen. Bereits in den Gemeinden Nordenham, Jade, Brake und Lemwerder finden wöchentliche „Frauentreffen“ zum Vernetzen und Austauschen statt. In den Gemeinden Westerstede, Edewecht, Bad Zwischenahn und Rastede konnten wir dank weiterer Gelder aus dem Programm „Demokratie Leben“ die mehrsprachigen Griffbereit-Spielgruppen zur Vorbereitung auf den Kindergarten wieder starten.
Die direkten Kooperationspartner von MArTA in den 4 Landkreisen sind: die Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven, die Jobcenter Ammerland, Friesland & Wesermarsch, der Deutsch-Ausländische Freundschaftsverein Ammerland e.V., die Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe der Landkreise Ammerland & der Wesermarsch, die Beratungsstelle des Sozialen Zentrums AlRA in Rastede, die Jugendämter des Ammerlands und der Wesermarsch, das Referat für Gleichstellungsfragen, das Refugium Wesermarsch e.V. sowie der Landkreis Wittmund.
Ansprechpersonen
Pressemitteilung vom 18. April
Weitere Informationen zum Projekt:
MArTA